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Spaniens Wirtschaft verzeichnet das geringste Wachstum seit dem Ende der Wirtschaftskrise

10.10.2019

Der schwache Konsum und fehlende Investitionen lassen das spanische Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal um ein Zehntel weniger wachsen. Dies erschwert auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Madrid, den 10.10.2019 – Die vom Instituto Nacional de Estadística (INE) erhobenen, aktuellen Wirtschaftsdaten weisen das bisher niedrigste Wachstum seit 2014 auf, als sich die spanische Wirtschaft langsam von der Krise zu erholen begann. Demnach ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 2. Quartal 2019 gegenüber dem Wert des Vorquartals um 0,4 % gestiegen, jedoch fällt die Wachstumsrate im Vergleich um ein Zehntel niedriger aus.

Grund für das geringere Wachstum sind der schwache Konsum der privaten Haushalte sowie zurückhaltende Investitionen seitens der Unternehmen. Einzig die Exporte sind mit einem Wert von 1,7 % im 2. Quartal deutlich gestiegen, jedoch können sie die Wachstumsbremse nur schwer lösen. Aktuell liegt das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bei 2,0 %, jedoch behält die Regierung die optimistische Prognose von 2,2 % für 2019 vorerst bei.

Schaffung neuer Arbeitsplätze verlangsamt sich

Auch die Vollzeitbeschäftigung stieg im Vergleich zum ersten Quartal um ein Zehntel weniger, wie aus den Daten des INE hervorgeht. Deutlich wird in diesem Zusammenhang vor allem die Stagnierung im Immobiliensektor und im Baugewerbe, wo die Auslastung zwischen April und Juni um 0,4 bzw. 2 % zurückgegangen ist. Spaniens Wirtschaft muss zukünftig durchschnittlich um 1,5 % wachsen, um langfristig die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu realisieren und die Arbeitslosenquote zu senken. Das Bruttoinlandsprodukt nähert sich diesem Wert langsam an, jedoch dürfte es mit dem derzeitigen Wachstum schwierig werden, die benötigten Arbeitsplätze zu generieren und eine Arbeitslosenquote zu erreichen, wie es sie vor der Wirtschaftskrise gab.

Quelle: El Mundo, Onlineausgabe vom 30. September 2019