Vor der eindrucksvollen Kulisse des Teatro Real hielt die Deutsche Handelskammer für Spanien (AHK Spanien) am Mittwoch ihre Ordentliche Mitgliederversammlung ab, bei der sie ihren Mitgliedsunternehmen den Jahresabschluss und den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2024 präsentierte. Die Veranstaltung bildete den Rahmen für die Neubesetzung des Vorstands der AHK Spanien, bei der Francisco Pérez Botello, Präsident von Volkswagen Group España Distribución, zum neuen Vizepräsidenten ernannt wurde.
Francisco Pérez Botello (Isla Cristina, 1963), mit einem Abschluss in Physik und einem Master in Betriebswirtschaft und Unternehmensführung von der ESADE, übernahm 2014 die Leitung von Volkswagen in Spanien, nachdem er 2010 als Markenleiter von Volkswagen in Spanien in das Unternehmen eingetreten war. Der neue Vizepräsident der AHK Spanien verfügt über eine langjährige berufliche Laufbahn in der Automobilbranche, in der er auch für Marken wie Ford tätig war und dort verschiedene Führungspositionen innehatte. „Vielen Dank an die Mitgliederversammlung und den Vorstand für das Vertrauen, das sie mir entgegengebracht haben, um das Amt des Vizepräsidenten der Kammer zu übernehmen. Es ist mir eine Freude, weiterhin zur Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen Spanien und Deutschland beizutragen“, erklärte der Präsident von Volkswagen Group España Distribución. Pérez Botello folgt in diesem Amt auf Carles Navarro, CEO von BASF Española, und wird sich die Aufgaben als Vizepräsident mit Manuel Zafra, Präsident von Merck in Spanien, teilen, der dieses Amt bereits im März übernommen hatte.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden außerdem Fernando Silva, Präsident und CEO von Siemens España, Adrian Orbea, Präsident von Henkel Ibérica, sowie Rubén Folgado, Geschäftsführer von Messer Ibérica de Gases, als neue Vorstandsmitglieder der AHK Spanien benannt. Neben diesen Neuzugängen wurden auch die Mandate von Stephane de Creisquer, Geschäftsführer von MAN Truck & Bus Iberia; Veit Stutz, CEO von Allianz Seguros España; Michael Voss, General Manager von Sparber Air Cargo; Mónica Weimann, Partnerin der Kanzlei Gómez-Acebo & Pombo; sowie Manuel Zafra, Präsident von Merck in Spanien, im Vorstand erneuert.
Die Veranstaltung wurde offiziell vom Präsidenten der AHK Spanien, Osmar Polo, eröffnet, der eine positive Bilanz des aktuellen Stands der deutsch-spanischen Beziehungen zog. Dabei verwies er auf die Ergebnisse des AHK-Frühjahrsbarometers 2025, demzufolge 95 % der in Spanien tätigen deutschen Unternehmen ihre aktuelle Lage als gut oder zufriedenstellend bewerten.
Trotz der stabilen Verhältnisse im bilateralen Handel, der im Jahr 2024 ein Volumen von 87 Milliarden Euro erreichte, wies der Präsident der AHK Spanien auf einige der derzeit größten Herausforderungen der europäischen Wirtschaft hin. Besonders hervorgehoben wurden dabei die geopolitische Instabilität im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, die Neuausrichtung bei der Energieversorgung auf dem Kontinent, die Unstetigkeit der US-Zollpolitik sowie die Herausforderungen im Zusammenhang mit einer verstärkten Verteidigungsinvestition.
„Der wirtschaftliche Wohlstand Europas wird in hohem Maße von unserer Innovationskraft abhängen. Denn allein über den Preis mit anderen Weltregionen zu konkurrieren, ist schlichtweg nicht tragfähig“, betonte Polo. In diesem Zusammenhang hob der Präsident die Veranstaltungsreihe der AHK Spanien im Rahmen ihres Jahresthemas „Innovation und Wachstum“ hervor, zu der unter anderem drei Ausgaben der AHK Innovation Talks sowie das IX. Deutsch-Spanische Unternehmertreffen gehören, das am kommenden 23. Oktober in Madrid stattfinden wird.
Anschließend ergriff die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Spanien, Maria Margarete Gosse, das Wort und hob die Fortschritte hervor, die die neue deutsche Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz erzielt hat, insbesondere mit der Verabschiedung eines 500-Milliarden-Euro-Pakets zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft und dem Ziel, „wieder zur Lokomotive Europas zu werden“. Angesichts der aktuellen internationalen Herausforderungen sprach sich Gosse dafür aus, die Allianzen innerhalb der Europäischen Union zu stärken. „Deutschland kann die europäische Führungsrolle nicht im Alleingang übernehmen“, betonte sie.
Nach der Rede der Botschafterin war Walther von Plettenberg, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer für Spanien, an der Reihe. Er ließ die wichtigsten Aktivitäten der Institution im vergangenen Jahr Revue passieren und leitete anschließend zur Vorstellung und Genehmigung des Jahresabschlusses über.
Auch in diesem Jahr wollte die AHK Spanien die Treue ihrer Mitgliedsunternehmen würdigen und verlieh eine Ehrennadel an diejenigen, die seit über 25 Jahren Teil der Institution sind. Auf diese Weise wurden die Unternehmen CECO, S.A. Compañía Europea de Cospeles, Deutsche Leasing Ibérica, Herrenknecht Ibérica, Bodega Matarromera, Trans Pan-Europa, Vitakraft Spain und Wempe Joyeros España für ihre 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Die Ordentliche Mitgliederversammlung war geprägt von einer emotionalen Würdigung des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds der Deutschen Handelskammer für Spanien, Walther von Plettenberg, der Ende Juni nach 15 Jahren im Amt und insgesamt drei Jahrzehnten Tätigkeit für die AHK Spanien in den Ruhestand tritt. Seine Nachfolge wird in Kürze bekannt gegeben.
Nach einem langen Applaus der Mitglieder dankte der Präsident der AHK Spanien, Osmar Polo, Plettenberg für sein großes Engagement an der Spitze der Kammer, mit dem er „eine so geschlossene deutsch-spanische Wirtschaftsgemeinschaft wie nie zuvor“ hinterlässt. „Unter deiner Leitung war die Deutsche Handelskammer für Spanien nicht nur ein Dienstleister, sondern ein echter Ort der Begegnung und Zusammenarbeit.“ Auch die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Maria Margarete Gosse, schloss sich dem Lob an und würdigte „Führungsstärke, hohe Qualifikation sowie Kooperations- und Vertrauensfähigkeit“ als zentrale Eigenschaften, mit denen von Plettenberg die Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Unternehmen in der deutsch-spanischen Wirtschaft erfolgreich geprägt habe.
In seiner Abschiedsrede vor den Mitgliedern der AHK Spanien hob Walther von Plettenberg die Bedeutung des aktiven Zuhörens als Grundlage für eine gesunde und innovative Gesellschaft hervor. „Wir müssen besser zuhören: Im Zuhören entsteht eine magische Verbindung zur Welt, die uns die Möglichkeit gibt, zu wachsen und zu innovieren“, so das geschäftsführende Vorstandsmitglied.