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Das Next Generation EU (NGEU) Projekt für Elektrofahrzeuge: 24 Milliarden Euro über 3 Jahre und 140.000 neue Arbeitsplätze

15.07.2021

Der spanische Ministerrat hat diesen Dienstag grünes Licht für das Next Generation EU-Projekt für elektrische und vernetzte Fahrzeuge gegeben, welches eine Gesamtinvestition von mehr als 24 Milliarden Euro im Zeitraum 2021-2023 vorsieht. Während die öffentliche Hand 4,3 Milliarden Euro beisteuert, belaufen sich die private Investition auf 19,7 Milliarden Euro. Laut Prognosen der spanischen Regierung könnte dieses NGEU-Projekt 140.000 Arbeitsplätzen schaffen und einen Beitrag zum BIP zwischen 1 % und 1,7 % leisten.

Mit dem Ziel, die Herstellung von elektrischen und vernetzten Fahrzeugen anzukurbeln und Spanien zur europäischen Drehscheibe für Elektromobilität zu machen, hat der spanische Ministerrat an diesem Dienstag das Next Generation EU-Projekt (span. PERTE - Proyecto Estratégico para la Recuperación y Transformación Económica) für elektrische und vernetzte Fahrzeuge genehmigt. Dieses Projekt basiert auf einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit und konzentriert sich auf die Stärkung der Wertschöpfungsketten der spanischen Automobilindustrie.

Die Entwicklung dieses Projekts sieht eine Gesamtinvestition von mehr als 24 Milliarden Euro im Zeitraum 2021-2023 vor. Während die öffentliche Hand 4,3 Milliarden Euro beisteuert, belaufen sich die private Investition auf 19,7 Milliarden Euro. Zeitgleich mit der Genehmigung des Projekts haben der Volkswagen-Konzern und SEAT bestätigt, dass sie sich für die Teilnahme an der Initiative bewerben werden, um nach Standorten in Deutschland und Schweden eine dritte europäische Batteriefabrik für Elektroautos in Spanien zu errichten. 

Wie die Ministerin für Industrie, Handel und Tourismus, Reyes Maroto, erklärte, "ist dieses Projekt eine historische Chance, die Herstellung von elektrischen und vernetzten Fahrzeugen zu einem treibenden Projekt zu machen, welche den spanischen Automobilsektor stärkt. Dieser Sektor ist eine Priorität und wird eine führende Rolle im Konjunkturprogramm spielen, da wir die industriellen Fähigkeiten und Unternehmen haben, um in die Mobilität der Zukunft zu investieren. Eine Mobilität, die nachhaltiger, digitaler, vernetzter und sicherer sein wird. Kurzum: Es geht darum, Spanien zu einer europäischen Drehscheibe für Elektromobilität zu machen".

Das angesprochene Next Generation EU-Projekt wird aus zwei sich ergänzenden Aktionsbereichen bestehen: transformative Maßnahmen, um die Wertschöpfungskette von elektrischen und vernetzten Fahrzeugen zu fördern, und erleichternde Maßnahmen, die sowohl zur Schaffung einer neuen Mobilität als auch zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen beitragen. Zu den transformativen Maßnahmen gehören umfassende Aktionen für die industrielle Wertschöpfungskette bei Elektrofahrzeugen, ein Plan für nachhaltige Automobiltechnologie, ein spezifisches Datenprogramm für den Automobilsektor und ein Programm zur Integration künstlicher Intelligenz in Produktionsprozesse. Zu den erleichternden Maßnahmen gehören die Pläne Moves III und Moves Singulares, das Klimaschutzgesetz, die Regulierung von Ladedienstleistungen für Elektrofahrzeuge, die 5G-Roadmap und ihre Einführung sowie ein Berufsbildungsplan.

Nach Angaben der Industrieministerin umfasst das Next Generation EU-Projekt für Elektrofahrzeuge obligatorische Blöcke wie die Herstellung von Montageanlagen, die Herstellung von Batterien- und Wasserstoffkomponenten sowie die Herstellung anderer Elektrofahrzeugkomponenten. Darüber hinaus wird es weitere spezifische Maßnahmen geben, die Konnektivität, Mikroprozessoren, intelligente Elektrofahrzeugkomponenten und die Herstellung von Ladesystemen beinhalten. Des Weiteren gibt es auch übergreifende Prozesse im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft, der Digitalisierung und der Ausbildung von Arbeitnehmern.

Teilnahmebedingungen
Für die Entwicklung dieses Next Generation EU-Projekts und seine umfassende Wirkung auf die gesamte Wertschöpfungskette ist es notwendig, dass die teilnehmenden Firmen eine Unternehmensgruppe mit mindestens fünf Unternehmen bilden und die mindestens in zwei autonome Regionen in Spanien angesiedelt sind. Des Weiteren ist es Voraussetzung, dass 40 % der Unternehmen KMU sind, dass es eine F&E-Abteilung (F&E&I) gibt und dass die Unternehmen ihre eigenen Investitionen und ihr Engagement im Bereich Beschäftigung nachweisen.

Das Next Generation EU-Projekt zielt auf einen der strategischen Sektoren der spanischen Wirtschaft ab, der einen Sogeffekt aufgrund seiner Wichtigkeit für das nationalen BIP, für die direkte und indirekte Beschäftigung sowie für die Handelsbilanz. Spanien ist der zweitgrößte Fahrzeughersteller in Europa und der neuntgrößte in der Welt. Er macht 11% des gesamten Industrieumsatzes aus. Die Automobilindustrie ist der viertgrößte Exportsektor und macht 15 % der gesamten spanischen Exporte aus.

Laut Prognosen der spanischen Regierung könnte die Schaffung von 140.000 Arbeitsplätzen durch dieses Next Generation EU-Projekt erreicht werden, und der Beitrag zum BIP würde zwischen 1% und 1,7% liegen. Weitere erwartete Auswirkungen wären das Erreichen von 250.000 registrierten Elektrofahrzeugen und zwischen 80.000 und 110.000 installierten Ladestationen bis 2023. Um dieses Projekt voranzutreiben und zu fördern, ist die Gründung einer Allianz für das elektrische und vernetzte Fahrzeug vorgesehen, die alle relevanten Akteure einbezieht und einen permanenten Dialog gewährleistet. Zu dieser Allianz gehören die beteiligten Ministerien und der Runde Tisch der Automobilindustrie, der die Verbände der Automobilbranche, die Gewerkschaften und die autonomen Gemeinschaften umfasst.