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Der Zauber von Al-Andalus

20.08.2019

Kaum eine Region verkörpert das Spanienbild im Ausland so sehr wie die südlichste der iberischen Halbinsel: Andalusien. Flamenco-Tänze unter heißer Sonne, Córdobas weltberühmte Moschee, die Regionalhauptstadt Sevilla und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens – die Alhambra in Granada – sie alle prägen das Bild Andalusiens. Economía lädt Sie zu einer Rundreise in die Region der kulturellen Einflüsse des Orients ein. Wir erfahren mehr über das Zusammenleben von christlichen, jüdischen und muslimischen Kulturen und über die architektonischen Meisterwerke der Mauren, die bis heute Bestand haben. Als letzte arabische Bastion in Andalusien wurde Granada 1492 im Zuge der „Reconquista“ von den Christen zurückerobert. Der damit 700 Jahre lang andauernde orientalische Einfluss ist heute nirgendwo deutlicher zu spüren als im früheren „Al-Andalus“. Lassen Sie sich verzaubern!

Von Madrid aus erreichen Sie den ersten Zwischenstopp unserer Andalusien-Rundreise am schnellsten auf Schienen – in weniger als zwei Stunden mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE. Auch von den Flughäfen Sevilla oder Málaga lässt sich bequem in diese Stadt reisen, in der Christen, Muslime und Juden traditionell friedlich zusammenlebten und die dadurch bis heute ein Vorbild für die moderne Welt darstellt.

Höhepunkt der Stadt ist die äußerst gut erhaltene Moschee (span.: Mezquita), deren Ursprünge bis ins Jahr 785 zurückreichen, und die sich seit 1984 Weltkulturerbe nennen darf. Nachdem die Araber im Jahr 711 die Halbinsel erreicht hatten, lies der Emir von Córdoba um 786 eine erste Moschee erbauen. Zwischen 821 und 987 kam es zu insgesamt drei Erweiterungen, die eng mit der territorialen Ausbreitung des arabischen Reiches in Verbindung standen und damit auch zu Repräsentationszwecken der damaligen Herrscher durchgeführt wurden. Nach der Rückeroberung Córdobas im Jahr 1236 gefiel in späteren Zeiten Karl V. die Moschee so gut, dass er entschied, die christliche Kathedrale integrieren zu lassen. Daraus wurde ein Bauwerk, das die maurische Kunst mit Renaissance- und Barockinhalten sowie gotischen Einflüssen des Christentums kombiniert und daher weltweit einzigartig ist. Ein absolutes Muss!

Ebenfalls einmalig sind die prächtig geschmückten patios (zu Deutsch: Innenhöfe), für die ganz Andalusien – besonders aber Córdoba – berühmt ist. Die meisten der liebevoll verzierten Höfe, in denen jeder Zentimeter in leuchtenden Farben erstrahlt, sind zwar privat, jedoch für die Besucher der Stadt frei zugänglich. Um die Kultur der Patios zu erhalten, findet in den ersten Maiwochen jährlich ein großes Fest statt (seit 2012 immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe), bei dem der schönste Innenhof der Stadt gekürt wird. Die Patios bedeuten für die Bewohner Córdobas dabei mehr als nur ein Zugang zum Haus – sie sind vielmehr der zentrale Treffpunkt für Familie und Freunde, in dem gemeinsam gegessen und getrunken … und natürlich andalusischer Flamenco getanzt wird. ¡Olé!

Weiter Economía Hispano-Alemana 03/2019