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Grüner Wasserstoff, die Zukunft der erneuerbaren Energien

29.07.2021

Ist es möglich, die Ziele der spanischen Wasserstoff-Roadmap auch tatsächlich umzusetzen? Zur Erinnerung: Die spanische "Hydrogen Roadmap: a commitment to renewable hydrogen" sieht u.a. den Bau von 4GW Elektrolyseanlagen bis 2030 vor. Nachfolgend eine Aufstellung einer Reihe von Projekten, die zusammen bereits mehr als 50 % dieses Ziels ausmachen.

Im Oktober 2020 Im Oktober 2020 hatte das Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung (MITECO) die nationalen Ziele für die Produktion von grünem Wasserstoff bekanntgegeben: Installation von 4 GW Elektrolyeanlagen, davon 300 bis 600 MW bereits bis 2024.  Die Elektrolyseure sollen sich idealerweise in der Nähe der Verbraucher befinden, um die Kosten für Transport und Speicherung des Wasserstoffs zu minimieren. 25 % des industriellen Wasserstoffverbrauchs, der sich momentan auf 500.000 Tonnen beläuft, sollen bis 2030 aus erneuerbaren Quellen stammen. Für den Verkehrssektor gibt die Roadmap Ziele für Busflotten, leichte Nutzfahrzeuge, wasserstoffbetriebene Züge und das Netz von Wasserstofftankstellen vor. Der Strom-/Speichersektor rechnet bis 2030 mit der Inbetriebnahme von kommerziellen Wasserstoffprojekten für die Stromspeicherung und/oder die Nutzung von Überschüssen aus der erneuerbare Energien Erzeugung.

Nachfolgend wird eine ganze Reihe von Projekten aufgeführt, die als „Strategische Projekte für den wirtschaftlichen Aufschwung und die Transformation (kurz: PERTE) beim MITECO eingereicht wurden und zusammen 2,3 GW Leistung und damit mehr als 50 % des in der Roadmap genannten Ausbauziels ausmachen. Anhand dieser strategischen Projekte soll die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der grünen Wasserstoff-Technologie nachgewiesen werden. Die wirtschaftliche Rentabilität ist bisher einer der Schwachpunkte. Heute liegen die Kosten für die Wasserstofferzeugung aus fossilen Quellen bei 1,5 €/kg, während Schätzungen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen bei etwa 5 €/kg liegen.

Spanien hat jedoch bereits in den Anfängen der Windenergie eine ähnliche Erfahrung gemacht und im Laufe der Jahre bewiesen, dass es möglich ist, von 0 MW auf 20 GW installierte Leistung zu kommen. Dafür ist es erforderlich, alle nötigen Akteure einzubeziehen: (1) die staatlichen, regionalen und lokalen Verwaltungen (2) das industrielle Gefüge im Bereich der erneuerbaren Energien (3) die Hochschulen und Innovationszentren.

Auswahl von geplanten Projekten zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Spanien

Beteiligte Unternehmen

Projektname

Elektrolyse-Leistung
in MW

Autonome Gemeinschaft
 (Region)

Acciona und Enagás

Green Hysland

2,5

Balearen

Enagas

La Robla (mit Naturgy)

60

Kastilien-Leon

Green Spider

100

Asturien

Asturias (mit Naturgy)

105

Asturien

Refinería Castellón
(mit BP und Iberdrola)

20

Region Valencia

Endesa

Tarragona

20

Katalonien

As Pontes (Coruña)

100

Galizien

Andorra (Teruel)

60

Aragonien

Compostilla (León)

4

Kastilien-Leon

Seseña (Toledo)

4

Kastilien La Mancha

Huelva

100

Andalusien

Hidrógeno El Cierzo

7,2

Aragonien

Almería

20

Andalusien

Barranco de Tirajana

7

Kanaren

Granadilla

10

Kanaren

Alcudia

8

Balearen

Insgesamt 11 Projekte

340

 

Iberdrola

Puertollano I

20

Kastilien La Mancha

Palos I

230

Andalusien

Puertollano II

210

Kastilien La Mancha

Palos II

o.A.

Andalusien

Refinería Castellón
(mit BP und Iberdrola)

370

Region Valencia

Insgesamt geplant

1.000

 

Naturgy

La Robla (mit Enagás)

60

Kastilien-Leon

Meirama-Cerceda

o.A.

Galizien

Huelva

o.A.

Andalusien

Alcázar de San Juan

o.A.

Region Valencia

Valencia

o.A.

Region Valencia

Repsol

BH2C (Bilbao)

112

Baskenland

Insgesamt geplant

400

 

White Summit Capital

Amorebieta

20

Baskenland

ACS

Castellón (mit Endesa)

100

Region Valencia

FAEN

Koordination 19 Projekte

395

Asturien

BP

Refinería Castellón
(mit BP und Iberdrola)

20

Region Valencia

AIN und CENER

Navarra

40

Navarra

Insgesamt (vorläufige geschätzte Leistung)

2.377,50

 

Quellen: www.lamoncloa.gob.es; www.energias-renovables.com