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Spanien: Ausländische Investitionen stiegen um 15 Prozent - trotz fehlender Regierung

14.07.2016

Weder die Wiederwahlen noch die Abwesenheit einer Regierung mit Führungskapazitäten verringerten die Attraktivität Spaniens. Die Zahl der produktiven ausländischen Investitionen (die Arbeitsplätze und Aktivitäten schaffen und nicht mit dem Finanzsektor verbunden sind) stieg um 2.966 Millionen Euro - 14,7 Prozent mehr im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres.

Die neuen Daten stammen aus dem ausländischen Investitionsregister, welches von dem spanischen Bundesministerium für Handel verwaltet wird. Sie sind durch die Saisonalität der Investitionen, sowohl produktiver als auch finanzieller, geprägt. Die Geschäftstätigkeiten sind nicht an einen festen Zeitplan gebunden und können sich daher in einem Quartal des Jahres oder in einem konkreten Zeitpunkt im Jahr konzentrieren. Die resultierenden Investitionsdaten zeigen für das erste Quartal einen Anstieg, welcher die angebliche  Sorge der ausländischen Investoren aufgrund von Ermangelung an Regierung und Reformen widerlegt.

Die  Statistik zeigt, dass Madrid im Hauptfokus ausländischer Investoren bleibt, zu einem großen Teil, weil es die Autonomie ist, in der sich das Personal und die Delegationen der Staatsverwaltung befinden sowie auch ein Großteil der spanischen multinationalen Unternehmen. Zwischen Januar und März 2016, erhielt Madrid 2,1 Milliarden Euro an Investitionen, was eine Steigerung von 42,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres  darstellt. Seit Beginn der Krise, im Jahr 2008, ist dies die höchste Ziffer nach 2012. Prozentual gesehen, ist die Zahl anschaulich: 70,7Prozent der spanischen Investitionen fanden in der Gemeinde, unter der Präsidentschaft von Cristina Cifuentes, statt. Dieser Prozentsatz ist ebenfalls der höchste seit 2012. 

Der Aufwärtstrend steht im Gegensatz zu dem, was in den ersten drei Monaten des Jahres in Katalonien passierte. Die Gemeinde unter dem Vorsitz von Carles Puigdemont, war im Visier der Investoren seitdem es die Unabhängigkeit Kataloniens in die öffentliche Debatte brachte. Parallel dazu verschlechterte sich das Defizit und die Verschuldung. Katalonien war im ersten Quartal mit 72,3 Milliarden Euro verschuldet, was einem Drittel der gesamten Verbindlichkeiten der Autonomie und ein Drittel seines BIP darstellt. Die Hälfte des Geldes schuldet Katalonien der Staatsverwaltung, die seit 2012 mehr als 50.000 Millionen Euro injiziert hat, durch das in den Regional Liquidity Fund (FLA) einfliessende Geld und den aufeinanderfolgen Zahlungsplänen an  Zulieferer. 

Quelle: Expansion